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Wie können wir psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen erkennen und vorbeugen?!

Kinder und Jugendliche müssen sich in ihrer Entwicklung einer Vielzahl von Herausforderungen stellen. Nicht immer sind diese Schritte einfach zu bewältigen. Kommen dann noch belastende äussere Faktoren hinzu, können psychische Probleme entstehen.

Jeder Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes oder eines*r Jugendlichen bedeutet eine besondere Herausforderung. So ist zum Beispiel der Wechsel vom Kindergarten in die Schule ein bedeutender Schritt in einem Kinderleben. Viele meistern ihn gut, manche tun sich aber schwer.

Auch das Jugendalter ist geprägt von tiefgreifenden Veränderungen. Diese Veränderungen betreffen nicht nur den Körper, die sozialen Beziehungen oder die Gefühlswelt. Auch das Gehirn wird in dieser Zeit vollständig umgebaut. Einige dieser Veränderungen und Verhaltensweisen wirken mitunter wie die Symptome einer psychischen Erkrankung. Sie gehören aber zur normalen Entwicklung vom Kindes- zum Erwachsenenalter.

Umgekehrt können Symptome einer psychischen Belastungssituation durch Entwicklungsprozesse in dieser Phase verdeckt werden. So sind Ängste, Traurigkeit, Wut oder Aggressivität normale Reaktionen bei Kindern und Jugendlichen. Daraus können sich aber auch psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeit entwickeln.

Normales Verhalten oder psychische Probleme?

Es ist nicht einfach zu unterscheiden, ob ein junger Mensch psychische Schwierigkeiten hat oder eine normale Veränderung durchmacht. Jugendliche halten zum Beispiel vermehrt Dinge geheim. Dies ist ein normaler und wichtiger Prozess, kann aber auch Anzeichen einer Angstproblematik oder einer depressiven Entwicklung sein.

Hinzu kommen belastende Situationen oder Erfahrungen, die negativ auf die mentale Gesundheit einwirken können. Dazu gehören unter anderem: die Trennung oder Scheidung der Eltern, der Tod von wichtigen Bezugspersonen, schwere psychische Erkrankung in der Familie, Umzug an einen anderen Ort, Mobbingsituationen in der Schule und im Netz oder hoher Leistungs- und Erfolgsdruck in der Schule.

Was sind wichtige Kompetenzen und Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche, die zur psychischen Gesundheit beitragen?

  • Sie kennen ihre Gefühle und können damit umgehen
  • Sie trauen sich etwas zu und lernen Problem selbständig zu bewältigen
  • Sie haben ein positives Bild von sich
  • Sie haben regelmässig freie Zeit und können sich entspannen
  • Sie haben stabile und gesunde Beziehungen
  • Sie können sich auch „offline“ beschäftigen
  • Sie verbringen Zeit in der Natur

Tipps für Eltern

Über Ängste reden: Werden Gefühle und Ängste unter Verschluss gehalten, können diese eine gefährliche Eigendynamik entwickeln. Meist wird die Last auf den Schultern schon etwas kleiner, wenn wir darüber sprechen.

Um Hilfe bitten: Droht Ihnen alles über den Kopf zu wachsen, sollten Sie in Ihrem Umfeld um Hilfe bitten. Scheuen Sie sich auch nicht davor, professionelle Hilfe zu beantragen, besonders wenn bedrückende Gefühle oder Gedanken längere Zeit den Alltag überschatten.

Unterstützung anbieten: Machen Sie sich Sorgen um Ihr Kind, Ihre Partnerin oder Ihren Partner, sollten Sie Ihre Beobachtungen behutsam ansprechen. Signalisieren Sie: Ich bin da für dich. Bieten Sie an, gemeinsam Hilfe zu organisieren. Machen Sie aber keinen Druck, bleiben Sie geduldig, denn erzwingen lässt sich nichts.

Normalität wahren: Klare Strukturen, ein geregelter Tagesablauf und Rituale helfen, in Krisen Normalität zu wahren. Planen Sie auch Zeiten zur Entspannung und Erholung ein, um das Energielevel zu steigern.